Der Signs of Safety Ansatz
Der Signs of Safety-Ansatz wurde Anfang der 1990er Jahre von Andrew Turnell und Steve Edwards in enger Zusammenarbeit mit SozialarbeiterInnen der Jugendwohlfahrt speziell für die Jugendwohlfahrt entwickelt und erregt international Aufmerksamkeit.
Der Signs of Safety-Ansatz wird mittlerweile weltweit in vielen Ländern erfolgreich von Jugendamts-SozialarbeiterInnen angewandt: Unter anderem in Großbritannien, Schweden, Finnland, Dänemark, Niederlande, Australien, Japan, USA und Kanada. Der Ansatz bietet einfache praktikable Instrumente zur Gefährdungs- bzw. Risikoeinschätzung
Der Ansatz unterstützt professionelle HelferInnen, eine stärken- und kompetenzfokussierte, sowie eine wertschätzende Haltung gegenüber den Familien und deren Sichtweisen zu zeigen und gleichzeitig den Auftrag des Jugendamts, nämlich die Überprüfung und Sicherstellung des Kindeswohls, zu erfüllen.
Signs of Safety – Zeichen von Sicherheit in Österreich
In Österreich führen wir in Niederösterreich seit 2009 mehrtägige Schulungen durch. In Wien läuft seit 2011 ein Pilotprojekt mit insgesamt ca 90 KollegInnen. Im Rahmen einer Masterarbeit an der FH Campus Wien wurde die erste Phase (2011) des Wiener Pilotprojekts evaluiert.
Unsere Arbeit in NÖ und Wien zeigt, dass die KollegInnen aus der Basissozialarbeit und die LeiterInnen den Signs of Safety Ansatz für sehr brauchbar für die Praxis der alltäglichen Arbeit halten.
Neben der Praxiserfahrung, wie der Ansatz im Arbeitsalltag der Sozialarbieterinnen umgesetzt werden kann, bietet der Ansatz als integralen Bestandteil ein Modell, wie der Ansatz in Organisationen der behördlichen Jugendwohlfahrt implementiert werden kann.
Signs of Safety für die Praxis
Das Signs of Safety- Handwerkszeug kann genutzt werden für Familiengespräche, für Gespräche mit Kindern, für Fallbesprechungen, für Gespräche mit anderen Professionen (z.B. mit LehrerInnen, KindergärtnerInnen, ÄrztInnen und für HelferInnenkonferenzen).
Das Verfahren unterstützt eine strukturierte Vorgangsweise um:
- die Sichtweisen und Kompetenzen, sowie die Stärken der einzelnen Familienmitglieder besser und umfassender zu erfassen
- es ermöglicht eine Einschätzung der Faktoren, die Sicherheit geben und befördert gleichzeitig die detailgenaue Herausarbeitung von Aspekten die für die Kinder oder Jugendlichen gefährdend sind oder sein können.
- Durch das Verfahren wird die Risikoeinschätzung für SozialarbeiterInnen erleichtert und der Sicherheitsplan kann genauer dort ansetzen, wo Gefährdung im Konkreten gegeben ist oder sein könnte. Die Beschreibung der Gefährdung und der erforderlichen Maßnahmen erfolgt in der Sprache der Familie, um sicher zu stellen, dass das Problem und die erforderlichen Veränderungen aber auch die wahrgenommenen Kompetenzen und Stärken für alle Familienmitglieder verständlich sind.
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